Nach Anna Dorn’s illustrirtes Muster-Kochbuch von Anna Dorn, Wien: Tender 1852.
Bei geselchtem Kuheuter handelt es sich de-fi-ni-tiv um eine erlesene Altwiener Köstlichkeit. Leider ist mir bislang kein traditionsbewusstes Wiener Beisl untergekommen, das mir diese Spezialität in entsprechender Qualität anzubieten vermag. Aber Altbewährtes wird ja oftmals wieder entdeckt – bleibt zu hoffen. Einstweilen harrt dieser lukullische Gruß aus dem Goldenen Wien bedauerlicherweise noch seiner Auferstehung. Der Wiener WiglWogl betrachtet es als besonderen Service (und von der Tradition gebotene Pflicht), den Freunden gehobener Gaumenfreuden diesen Schatz zumindest zum Nachkochen zu Hause zur Verfügung zu stellen. Einen guten Appetit!
Zutaten:
Menge für 4 Personen
1 Kuheuter (frisch, ganz)
20 dag Salz
1 EL Wacholderbeeren
1 EL Rosmarin
1 EL Basilikum
1 EL Kuttelkraut (=Thymian)
Sauerkraut – zum Anrichten
Rezept:
“Man reibt ein in 2 Theile geschnittenes ganzes Euter mit Salz, gestoßenen Wacholderbeeren, Rosmarin, Basilicum und Kuttelkraut, läßt es einen Tag zugedeckt stehen, räuchert es durch 2 Tage, siedet es dann im Salzwasser, aber nicht zu weich, und schneidet es in dünne Scheiben. Man gibt dieß Euter gewöhnlich auf Sauerkraut.”
Weintipp vom WienerWiglWogl: Dazu passt sicherlich ein nicht allzu kräftiger Blauer Portugieser, etwa vom Weingut Schwarz in Schrattenberg im Weinviertel.